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Kreistag stimmt für 3. Staatliches Gymnasium am Standort Rohr |
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Der Kelheimer Kreistag stimmte in seiner öffentlichen Sitzung im großen Sitzungssaal des Kelheimer Landratsamtes am Montagnachmittag mit 46:12 Stimmen für ein 3. Staatliches Gymnasium im Landkreis Kelheim am bisherigen Standort des Johannes-Nepomuk-Gymnasiums in Rohr. Damit ist der Weiterbestand eines Gymnasiums am Standort in Rohr unter der Verwendung der bisherigen Schulgebäude gesichert.
Die Sitzung wurde diszipliniert von rund 100 Zuhörern, davon rund zwei Drittel aus Rohr verfolgt. Landrat Martin Neumeyer hatte in seiner Einleitung davon gesprochen, dass der Standort eines Gymnasium durchaus ein Privileg für die den Zuschlag erhaltende Gemeinde sein würde, mahnte aber trotz aller Emotionen eine freie Entscheidung der Kreistagsmitglieder an. Das Gremium war mit 57 von 60 Kreistagsmitgliedern gut besetzt. Zusätzlich war auch noch der Landrat stimmberechtigt.
Bereits vor der entscheidenden Abstimmung über einen Standort hatte sich der Kreistag mit 57:1 Stimmen in Anbetracht der prognostizierten, gymnasialen Schülerzahlen für die Neugründung eines dritten staatlichen Gymnasiums im Landkreis Kelheim – ohne Festlegung auf einen Ort - ausgesprochen.
In einer ersten Variante ging es darum die Verwaltung des Ladkreises mit einer Realisierung eines Gymnasiums am Standort Neustadt a.d. Donau zu erarbeiten und dem Kreistag zur Beschlußfassung vorzulegen. Dieser Variante wurde mit 15:43 Stimmen deutlich abgelehnt.
Mit 46:12 votierten dann die Kreistagsmitglieder doch recht deutlich für die Variante 2, bei der sich der Landkreis Kelheim ab dem Schuljahr 2025/26 verpflichtet den für ein ab Jahgangsstufe 5 mit 7 aufsteigendes staatliches Gymnasium erforderlichen Sachaufwand am Standort des bisherigen kirchlichen Johannes-Nepomuk-Gymnasiums dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Die näheren Einzelheiten wurden in einem sechs Punkte umfassenden Beschlußvorschlag geregelt.
Dieser Abstimmung ging eine Diskussion voraus, bei der auch die Bürgermeisterin Birgit Steinsdorfer vom Markt Rohr und der engagiert auftretende Neustädter Bürgermeister Thomas Memmel ihre kontrahierenden Standpunkte vorlegten. Die Stadt Neustadt stellte dabei ihre beträchtliche Mitgift mit dem vorhandenem, bahnhofsnahen Grundstück sowie der Mitnutzung eines Hallenbades und einer Vierfachturnhalle heraus. Der Markt Rohr konnte auf seine 77-jährige Schultradition und dem Bestehen einer funktionfähigen und guten Schulfamilie mit einem intakten Schulgebäude verweisen. Stv. Landrat Martin Huber stellte sein Gutachten für eine Generalsanierung vor, dass von der Benediktinerabtei in Auftrag gegeben wurde. Dabei kam er zu dem Schluss, dass Erweiterungsmöglichkeiten für vier weitere Klassenzimmer vorhanden sein würden. Für die nächsten 10 Jahre sei seiner Meinung nach keine Sanierung am Schulgebäude notwendig. Eine Generalsanierung, die ebenfalls förderfähig wäre, wurde von Huber auf 49 Millionen hochgerechnet. Darin wäre allerdings auch der Neubau einer Turnhalle beinhaltet.
Die überwiegende Zahl der Fraktionssprecher Michael Raßhofer (CSU), Christian Nerb für die Freien Wähler, Richard Zieglmeier (Grüne), Dr. Andreas Fischer (SLU), , Simon Steber (JL), Peter-Michael Schmalz (ÖDP), Georg Bergermeier (AfD) Florian Geisenfelder (BP) sahen im Erhalt des Rohrer Gymnasiums die nachhaltigere und kostengünstigere Lösung. Lediglich die SPD-Vertreter Willi Dürr und Thomas Reimer wollten vor einer Abstimmung über den Standort eine Machbarkeitsstudie und damit spürbar auf Zeit spielen. Diese Zeit, so der Langquaider Bürgermeister Herbert Blascheck, steht aber nicht mehr zur Verfügung, da vor der bevorstehenden Schuleinschreibung für die fünften Klassen Klarheit über den Erhalt des Gymnasiumstandorts Rohr bestehen müsse. In einigen Wortmeldungen wurde Abt Markus Eller OSB für die zeitliche Verzögerung kritisiert. Abt Markus entgegnete diesen Vorwürfen, dass es sein Ziel sei, dass es mit dem Gymnasium in Rohr gut weitergehen solle.
Zuletzt geändert am: 19.3.2024
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